Bei unseren Verwandten und Freunden in Vorarlberg ist wieder der bekannte Alltag eingekehrt, die Maske ist kaum mehr Pflicht, die Gastronomie empfängt und die Menschen genießen den einladenden Frühsommer! In Südtirol erlaubt die Autonomie auch so ziemlich alles, unter Einhaltung grober Distanz-Regeln. Und in Deutschland nimmt die Reiselust so langsam wieder Fahrt auf…
Was hat sich nun verändert? Manchmal fragen wir uns: Was war Corona? Ein schlechter Film? Mit Freunden erinnern wir uns leicht erschreckt an März/April dieses Jahres, als die Verbote nahezu täglich strenger wurden und die sozialen Kontakte nach und nach wegbrachen. Bei uns kommt noch dazu, dass sämtliche Buchungen bis Juni storniert wurden, eine wichtige Einnahmequelle einfach so versiegt. Doch jetzt schafft es Corona kaum mehr in die Schlagzeilen, die vielen Auswirkungen und betroffenen Menschen finden nur dann Eingang in die Reportagen und Talkrunden, wenn sie eine ordentliche Portion Sensation bzw. Drama vorweisen. Die Sehnsucht unserer Gesellschaft nach dem alten Bekannten, nach dem bisherigen Standard, treibt Medien und Politik dazu an, weiterhin an den alten Mustern festzuhalten. Die Wiederherstellung des „Alten“ scheint zu gelingen, die fehlenden Teile imaginiert man sich dazu.
Doch der Schein trügt. Vieles ist nicht mehr, wie es war, und manches war schon lange vor Corona in Auflösung begriffen. Wir spüren es hier ganz deutlich, in dieser Zeit des Übergangs, in der Menschen das Altbekannte nicht mehr wollen, sich aber erst bewusst davon lösen müssen, um offen und voll Zuversicht für das Neue zu sein! Mit welchen neuen Bedürfnissen werden die Gäste jetzt kommen? Mit welchem Bewusstsein, welchen Ängsten, Sorgen, Zukunftsfreuden? Wir bauen auf mehr Intensität des Miteinanders, das gesellige Beisammensein wird eine andere Qualität erhalten, wir freuen uns auf echte Begegnungen, auf Menschen, die sich als Ganzes wahrnehmen und das Leben feiern!